Gegen die Stimmen der FDP, aber mit eindeutiger Zustimmung aller anderen Fraktionen, wurde in der letzten Bezirksversammlung ein GRÜNER Antrag verabschiedet, der klären soll, ob von dem Chemiewerk in der Wandsbeker Helbingstraße eine Gefahr ausgeht.
Seit 1933 haben zehn verschiedene Betreiber auf dem Fabrikgelände Kunstharze hergestellt und dabei hochgiftige Stoffe wie Epichlorhydrin, Formaldehyd, Phenol und auch Bisphenol A verarbeitet. Inzwischen findet die Produktion zwar in einem geschlossenen Kreislauf statt, so dass sich das Risiko für einen Schadstoffaustritt deutlich verringert hat, über das Ausmaß der Kontamination und die sich daraus ergebenden Langzeitgefahren ist aber bis heute wenig bekannt.
Aus GRÜNER Sicht ein Versäumnis, denn verschiedene Unfälle in den 50er, 60er und 70er Jahren geben Anlass zu der Vermutung, dass Gifte nicht nur direkt auf dem Gelände des Chemiewerkes versickert sind, sondern auch in der näheren Umgebung, dort wo Menschen wohnen, zur Schule gehen, Sport treiben oder – in Kleingärten – Gemüse anbauen. „Es ist unsere Aufgabe, die Bevölkerung vor den gesundheitsschädlichen Auswirkungen und den finanziellen Folgen der Verunreinigung von Boden und Grundwasser zu schützen“; so Astrid Boberg, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Bezirksfraktion in Wandsbek.
Um endlich alle Fakten über das Ausmaß der Kontamination ans Tageslicht zu holen und verantwortungsbewusst damit umzugehen, fordern die GRÜNEN daher umfangreiche Boden- und Bodenluftuntersuchungen auf dem Gelände des Chemiewerkes und im gesamten Umfeld. Die Untersuchungen sollen durch unabhängige Experten erfolgen. Außerdem wird die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) aufgefordert zu klären, ob eine Langzeitgefährdung der Bevölkerung in den umliegenden Kleingärten, im benachbarten Wohngebiet und auf dem angrenzenden Sportplatz gegeben ist und welche Maßnahmen ggf. zu ihrem m Schutz ergriffen werden müssen.