„Unerhört“

Jahrelang tourte Frank Grischek durch Deutschland, u.a. mit dem Comedian Alfons und den Kabarett-Assen Jochen Busse und Henning Venske. Sein Part: virtuose Akkordeon-Intermezzi samt einer bemerkenswert stoischen Gesichtsmiene. Niemand hat ihn dabei sprechen hören! Unerhört, oder? Grischeks Wille auf ein eigenes Bühnen-Solo hat sich nun durchgesetzt, jetzt spricht er auch, und man stelle fest: Was einem grantigen Süskind-Protagonisten  „Der Kontrabass“ war, ist dem Grischek sein Akkordeon – eine Passion eben! Diese als Quetschkommode, Schifferklavier oder Tretschrank zu bezeichnen, ist doch unerhört, oder? Für den Job „Akkordeonist“ kann er sich allerdings nicht richtig begeistern: Der birgt in sich u.a. die Gefahr, die Frage beantworten zu müssen: „Akkordeon? Und was machen Sie beruflich?“ Unerhört, oder? Grischek regt sich auf, leidet  und  entlockt seinem Instrument sowohl einzigartig wuchtige als auch feinste Klänge. Meisterlich und hochemotional spielt er alles, was ihm unter die Finger kommt – vom süffigen Tango über eine hinreißende Musette bis hin zur klassischen Fuge von Bach. Sein Erstlings-Solo ist urkomisch, herzerweichend und fesselnd zugleich. Es lebt von den herausragenden Fähigkeiten des Musikers, einer gekonnt mürrischen Präsentation und dem unerhörten Potenzial seines Akkordeons.

Die Veranstaltung ist am 7. Mai um 19.30 Uhr in der Parkresidenz Alstertal.

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