(Un-)beachtete Momente: Ausstellung Digitale Kunst von Andreas Hallmann

Werkfoto 3 _ Mona Lysa_2016Wie ernährt  man eine Familie mit zwei Kindern?  Sicher selten mit Kunst! Deshalb folgte nach dem Studium an der Hochschule für bildende Künste (HfbK Hamburg) eine mehr als zwanzigjährige Tätigkeit als Grafiker und Marketingspezialist für Andreas Hallmann (AH) aus Hamburg Hummelsbüttel.

Wurde in der Grafik anfänglich noch geschnippelt und gezeichnet, erschlossen sich durch die digitalen Techniken für ihn immer neue Möglichkeiten. Als Grafiker bearbeitete Andreas Hallmann Unmengen an Fotos. Immer mit dem Anspruch, keine Spuren der Bearbeitung zu hinterlassen. Vor sechs Jahren wuchs sein Wunsch nach einer Bildbearbeitung, die die Grenzen der Auftraggeber überschreitet, Spuren der Bearbeitung zeigt und Fotografie und Malerei verschmelzen lässt.

Kilian Breier, sein Professor für Fotografie und Gestaltung, bewegte sich ebenso zwischen den Welten der Fotografie und Kunst. Der fotografische Gegenstand, das Motiv, verlor bei seiner Suche nach den Grundlagen der Gestaltung zunehmend an Bedeutung. Das „Foto“ reduziert auf Form, Struktur, Farbe und Licht wurde zum Werk.

Die Arbeiten von Andreas Hallmann greifen das Thema auf entgegengesetzte Weise auf. Das Motiv steht im Mittelpunkt und verliert seine Flüchtigkeit durch die nachhaltige Bearbeitung der Formen, Strukturen, Farben und Lichter. Dadurch mutiert das Foto sichtbar zum Werk (der Malerei), als Anker in der alltäglichen Flut aus Foto und Filmen.

„Fernsehbilder und Filme sind noch schneller, vergänglicher und deshalb oft übersehene künstlerische Meisterwerke. Diese flüchtigen Momente will ich konservieren und durch Reduktion, Verstärkung und spürbarer künstlerischer digitaler und manueller Bearbeitung auf eine neue Bild- und Betrachtungsebene  bringen“ – so Andreas Hallmann zu seinen neuesten Werken. Dabei fotografiert er mit spezieller Technik aus dem laufenden Fernsehprogramm Bildelemente, die er dann neu kombiniert und bearbeitet.

Seit 2015  experimentiert er zusätzlich mit am Rechner entwickelten 3-D Figuren, die er auf die Bildebene transformiert und gleichzeitig, ähnlich dem Daumenkino, in Bewegung versetzt um sie dann wieder auf ihre Zweidimensionalität einzufrieren.

Diese acht großformatige Bilder umfassende Ausstellung ist bis zum 23. Februar 2018 während der Öffnungszeiten der Bücherhalle Alstertal im Heegbarg 22 zu sehen.

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