SAGA GWG erhält renommierten Deutschen Bauherrenpreis für das IBA Projekt Weltquartier

Für das IBA Projekt Weltquartier erhält Hamburgs großer Vermieter SAGA GWG heute Abend in Berlin den „Deutschen Bauherrenpreis“ des BDA (Bund Deutscher Architekten) in der Kategorie Modernisierung. Das Vorhaben im Gebiet der Wilhelmsburger Weimarer Straße sowie der Veringstraße umfasst mehr als 300 Wohnungen bei Gesamtkosten von mehr als 38 Mio. €.

In der Begründung der Jury heißt es: „Wer sich wie SAGA GWG im Weltquartier im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg so massiv für die Aufwertung der Substanz einsetzt und dabei stets die Interessen der Mieterinnen und Mieter im Blick hat, leistet allein damit Vorbildliches. Abriss und Neubau wäre wahrscheinlich die einfachere Lösung im Rahmen einer Bauausstellung gewesen. Die Begleitung der Planung der Revitalisierung durch Bewohner, die rund 1.700 Mieter aus mehr als 30 Herkunftsländern vertraten und die durch sogenannte „Heimatforscher“ befragt wurden, ist ein besonderer Ansatz und macht aus der Modernisierungsaufgabe ein wertvolles Projekt der IBA Hamburg. Das Engagement des Bauherrn im Weltquartier geht weit über das eingereichte Projekt hinaus und verdient ebensoviel Anerkennung.“

Bauherr und Eigentümer:  SAGA GWG; Entwurf und Planung:    kfs krause feyerabend sippel partnerschaft architektur + innenarchitektur, Lübeck; Statik: IB Schreyer, Bad Oldesloe / ISP-Ingenieure, Hamburg; Haustechnik:     Technotherm GmbH, Lübeck; Freiraumplanung: ARGE Sven Andresen + Urte Schlie, Lübeck.

Über das Weltquartier: SAGA GWG investiert in das Weltquartier mehr als 100 Mio. Euro. Hamburgs großer Vermieter baut im Weltquartier insgesamt 265 öffentlich geförderte Wohnungen im Passivhausstandard. Im südlichen Reiherstiegviertel rund um die Weimarer Straße leben in den 750 SAGA GWG Wohnungen mehr als 1.700 Menschen aus mehr als 30 Herkunftsländern. Als Projekt der IBA Hamburg wird die Siedlung zu einem Modellprojekt für interkulturelles Wohnen umgestaltet. Durchgeführt werden unter anderem energetische Verbesserungen und Erneuerungen an Fassaden, Fenstern, Dächern, Heizungsanlagen. Auch werden Grundrisse verändert und Wohnungen zusammengelegt, um größere und familiengerechte Einheiten zu schaffen. Einzelne Gebäude werden abgebrochen, neue Häuser werden gebaut. Die Außenbereiche werden komplett umgestaltet und behutsam aufgewertet. Insgesamt öffnet sich das Viertel und wird mit neuen Wegenetzen durchlässiger und grüner.

Prägend für die Erscheinung der Gebäude und des Quartiers sind die Backsteinfassaden. Straßenseitig wird der städtebauliche Zusammenhang mit keramischen Riemchen auf WDVS erhalten und durch neue vorgestellte Eingänge sowie kubische Dachaufbauten ergänzt. Die energetische Sanierung wird durch die Dachdämmung der erneuerten Dachstühle, die Vorhangfassade und das WDVS-System gewährleistet. In den Hofbereichen wird der vorhandenen Außenwand eine zweite räumliche Schicht vorgestellt. Dieses sogenannte „Wohnregal“ ermöglicht die neue Aufteilung der Wohnung, löst das „gefangene Zimmer“ auf und schafft erstmalig Außenräume für jede Wohnung in Form von großen Loggien. Die Wohnungen erhielten eigene kleine Gärten oder ein abgegrenztes Gartenstück zwischen den Häusern.

Erste öffentlich geförderte Neubauwohnungen wurden Ende 2012 bezogen, in diesem Jahr werden es schon mehr als 100 sein, weitere folgen 2014. Für die Planung der zukunftsorientierten Umgestaltung des Viertels hatte 2007 ein aufwändiger und innovativer Ideenfindungsprozess mit breit angelegter Bewohnerbeteiligung stattgefunden. Die IBA Hamburg und SAGA GWG führten dazu eine „Interkulturelle Planungswerkstatt“ durch, bei der mehrsprachige „Heimatforscher“ zum Einsatz kamen. Bei weiteren Aktionen mit den Mietern wurden die Wünsche und Ansprüche an den heutigen Heimatbegriff reflektiert, öffentlich diskutiert und mit Fotowänden und anderen Medien dokumentiert. Damit konnten in der konkreten Projekt- und Gebäudeplanung die Wünsche und Bedürfnisse der ethnisch unterschiedlichen Bewohnergruppen berücksichtigt werden. Somit begründet sich auch der Begriff Weltquartier.

Trotz umfangreicher Modernisierung und aufgrund öffentlicher Förderung bleiben die Mieten im Weltquartier auf einem stabilen Niveau. Der Unterschied zwischen der bisherigen Warmmiete und der künftigen Warmmiete in einer komplett modernisierten Wohnung im Weltquartier beträgt im Schnitt nur 13 Cent pro m². Die Stadt Hamburg fördert das Bauvorhaben finanziell, sodass die Wohnungen im Weltquartier nach ihrer Modernisierung einer Mietpreis- und Belegungsbindung unterliegen. Die Mietpreise werden dadurch 30 Jahre voraussagbar bleiben. Dabei erhöht sich der Quadratmeterpreis nach einer festgelegten Anfangsmiete alle zwei Jahre um 15 Cent. Eine modernisierte Wohnung, die eine Anfangsmiete von 5,60 Euro pro m² netto kalt hatte, kostet im Jahr 2025, also 15 Jahre später, 6,75 Euro pro m² und wiederum 15 Jahre später im Jahr 2040 7,85 Euro pro m² netto kalt.

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