Der Wandsbeker Bundestagsabgeordneten Jürgen Klimke (CDU) setzt sich für den Erhalt von gemeinnützigen Einrichtungen in Hamburg-Wandsbek ein. In Folge neuer behördlicher Auflagen droht dem gemeinnützigen Kulturtreff „JETZT“ in Steilshoop die Schließung.
„Ich habe kein Verständnis für das derzeit zu beobachtende behördliche Vorgehen. Gerade in sozialen Brennpunkten oder benachteiligten Stadtteilen ist die Bedeutung des gemeinnützigen Engagements und die tatkräftige Initiative vieler Bürgerinnen und Bürger nicht hoch genug einzustufen. Es muss schnellstmöglich eine Lösung gefunden werden, die den Rentnerinnen und Rentnern als auch den Empfängerinnen und Empfängern von Hartz-IV gerecht wird. Ich werde persönlich das Gespräch mit den Verantwortlichen in Hamburg als auch in Berlin suchen.“, so der Bundestagsabgeordnete Jürgen Klimke zur drohenden Schließung gemeinnütziger Einrichtungen in Wandsbek.
Die gemeinnützige Gesellschaft „Alraune“ (Alraune gGmbH) wurde 1984 gegründet und setzt sich seit 30 Jahren als Ausbildungs- und Beschäftigungsträger für Projekte zur Verknüpfung von Quartiersentwicklung und Arbeitsmarktpolitik ein. Die Alraune gGmbH umfasst etwa zwanzig Betriebsstätten unterschiedlicher Größe in den Hamburger Bezirken Wandsbek, Nord und Mitte. Wesentlicher Tätigkeitsschwerpunkt ist jedoch Steilshoop, wo vor allem der Kulturtreff „JETZT“ und „das Café“ seit über 20 Jahren gern besuchte gastronomische Treffpunkte im Zentrum der Siedlung sind. Dabei verfolgt die Alraune gGmbH das Ziel, die Lebensbedingungen von Menschen in benachteiligten Wohnquartieren der Metropolregion Hamburg zu verbessern. Alraune macht soziale, kulturelle und nicht-kommerzielle Angebote, z.B. in Form von attraktiven und professionell betriebenen Cafés oder einem Dienstleistungszentrum mit Unterstützungsangeboten für benachteiligte Menschen.
Neben dem Betrieb „das Café“ betreibt die Alraune gGmbh den Kulturtreff „JETZT“. Der Kulturtreff „JETZT“ bietet mit seinem riesigen Freigelände vielen Steilshoopern und insbesondere Familien einen Treffpunkt fürs tägliche Mittagessen aber auch für Kindergeburtstage, Familienfeiern und kulturelle Treffs. Der Kulturtreff „JETZT“ in Steilshoop ist vor allem ein täglicher Anlaufpunkt für zahlreiche Rentnerinnen und Rentner sowie Empfängerinnen und Empfänger von Hartz-IV, die auf Hilfe im Haushalt und subventionierte Mittagsspeisen angewiesen sind.
Der Kulturtreff „JETZT“ und die Arbeit für den Stadtteil sind in Gefahr.
Der Kulturtreff „JETZT“ bietet derzeit 17 Empfängerinnen und Empfängern als sogenannte „1-Euro-Jobber“ eine befristete Arbeitsgelegenheit zur fachlichen und persönlichen Qualifizierung für den Arbeitsmarkt sowie täglich für bis zu 30 Steilshooperinnen und Steilshoopern ein subventioniertes Mittagsangebot an Speisen und Getränken.
Seit Januar 2014 gelten für gemeinnützige Betriebe wie den Kulturtreff „JETZT“ höhere bürokratische Hürden. Das „Team Arbeit Hamburg“ als gemeinsame Einrichtung der Freien und Hansestadt Hamburg und der Agentur für Arbeit sieht vor, dass Bürgerinnen und Bürger, die das subventionierte Angebot des Kulturtreffs in Anspruch nehmen, einen gültigen Renten- oder Arbeitslosenbescheid vorlegen müssen. Dabei gilt eine Einkommensobergrenze von 1.050 Euro im Monat. Das „Team Arbeit Hamburg“ vertritt bei seinem Vorgehen die Position, dass Betriebe wie der Kulturtreff „JETZT“ den ersten Arbeitsmarkt zu sehr bedrohen könnten.
Die erhöhten bürokratischen Schranken führten seit Januar 2014 zu einem Einbruch der täglichen Gäste, sodass aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine Schließung des Kulturtreffs und eine Beendigung des sozialen Engagements bevorstehen könnten. Weitere Informationen finden sie unter: www.alraune-hamburg.de
Neben dem Kulturtreff „JETZT“ in Steilshoop sind auch Initiativen wie die „Alltagshelfer“ aus der Nachbarschaft in Steilshoop und die „Pottkieker“ in Dulsberg betroffen. (Foto: v.l.n.r.: Benjamin Welling (Team Jürgen Klimke), MdB Jürgen Klimke, Herr Bauermeister)