Hellmuth Karasek „Auf Reisen“

 

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Als einigermaßen bekannter Autor muss man mit allem rechnen, sagt Hellmuth Karasek: dass einen der Schaffner für den Nobelpreisträger Günter Grass hält, zum Beispiel, und, wenn man den Irrtum aufklärt, mit »Herr Kasarek« anredet; oder dass einen die Dame an der Hotelrezeption unverdrossen »Karadzic« nennt, wie den Kriegsverbrecher.

Da ist man nach zwölf Lesungen in einem Monat schon glücklich, wenn man kein Handy verloren, keine Kreditkarte verschusselt, keinen Mantel hat hängen lassen und auf die Frage: »Was ist Ihr größter Fehler« nur noch antwortet: »Mit neuen Schuhen zu verreisen.« Trotzdem wird er es wieder tun, sozusagen als unverbesserlicher und leidenschaftlicher Wiederholungstäter.

Hellmuth Karasek, Journalist und Schriftsteller, leitete über zwanzig Jahre lang das Kulturressort des Spiegels, war Mitherausgeber des Berliner Tagesspiegels und ist jetzt Autor von Welt und Welt am Sonntag. Er veröffentlichte u. a. Billy Wilder. Eine Nahaufnahme (1992), Mein Kino, ein Buch über seine Lieblingsfilme (1994), Go West, eine Biographie der fünfziger Jahre (1996), die Romane Das Magazin (1998) und Betrug (2001), Karambolagen. Begegnungen mit Zeitgenossen (2002), seine Erinnerungen Auf der Flucht (2004), den Bestsellererfolg Süßer Vogel Jugend oder Der Abend wirft längere Schatten (2006), die Glossenbände Vom Küssen der Kröten (2008) und Im Paradies gibt’s keine roten Ampeln (2011) sowie Ihr tausendfaches Weh und Ach. Was Männer von Frauen wollen (2009).

Lesung am 29. November um 19.30 Uhr im Sasel-Haus.

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