Die Arbeiten im zukünftigen Wilhelmsburger Inselpark kommen sehr gut voran. Davon konnten sich im September, sieben Monate vor Eröffnung der ersten Gartenschau an Alster und Elbe seit 40 Jahren, zahlreiche Pressevertreter aus ganz Deutschland bei einer mehrstündigen Info-Tour über das Gelände mit vielen Einblicken, Themen und hochrangigen Gesprächspartnern überzeugen.
Am Ende waren sich alle Akteure einig: Die igs 2013 wächst, gedeiht und entwickelt sich prächtig in allen Segmenten und ist ein unverzichtbarer grüner Impulsgeber für eine nachhaltige stadtpolitische Erschließung des Hamburger Südens. Gemeinsam mit künftigen Nutzern, betroffenen Bürgern, privaten Investoren und öffentlichen Geldern entsteht mitten in der Stadt ein neues Quartier und eine grüne Oase mit vielfältigen Spiel-, Sport-, Bewegungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten für alle Generationen, Kulturen, Ethnien und Religionen, mit attraktiver Gastronomie und überraschenden Wasser- und Gartenanlagen.
Die Senatorin und Aufsichtsratsvorsitzende der Gartenschau-Gesellschaft, Jutta Blankau, zeigte sich begeistert: „Die Großprojekte in Wilhelmsburg sind fast fertig und es lohnt sich, neugierig zu sein. Durch IBA und igs 2013 erhält der Stadtteil einen historischen Entwicklungsschub und viele Attraktionen wie den neuen Inselpark. Hamburg kann sich richtig auf seine doppelte Gastgeberrolle im nächsten Jahr freuen.“
igs-Geschäftsführer Heiner Baumgarten sagte zum Stand der Vorbereitungen: „Die Gartenschau kann kommen in sieben Monaten. Wir sind gut gerüstet. Jetzt genießen die Arbeiten an den 80 Gärten hohe Priorität. Die Hamburger Gartenschau ist nicht nur ein sommerlanges Blütenfest mit vielen floralen Höhepunkten. Weitere Angebote warten darauf, von den Besuchern aus Nah und Fern entdeckt und erlebt zu werden.“
Die 1. Station führte die Journalisten in den südlichen Bereich des 100-Hektar-Areals, wo sich auch die fünf größten Kulturlandschaften der Metropolregion Hamburg präsentieren: das Obstanbaugebiet Altes Land, das Naherholungsgebiet Lüneburger Heide, die Vier- und Marschlande mit ihrer Blumen- und Gemüsezucht, die Knicklandschaften Schleswig-Holsteins mit ihren weiten Raps- und Getreidefeldern und das Pinneberger Baumschulland mit seinen Rosenstöcken. igs-Chef Heiner Baumgarten hob die Rolle der Kulturlandschaften im Gesamtkonzept der igs 2013 hervor: „Hamburg wird seit jeher stark geprägt durch die umgebenden Kulturlandschaften und ist wichtigster Absatzmarkt und Umschlagplatz für deren Produkte. Die Kulturlandschaften ihrerseits sind beliebte Naherholungsgebiete für die Hansestädter. Die igs 2013 hat den Prozess einer engen Verzahnung der Metropolregion angeregt. Die Kooperation soll sich auch nach der Gartenschau weiterentwickeln und als Netzwerk bestehen bleiben.“
In diesem Zusammenhang betonte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Hamburg Tourismus GmbH Dietrich von Albedyll, wie wichtig die igs 2013 als größtes touristisches Ereignis der Elbmetropole im kommenden Jahr für die touristische Weiterentwicklung der Metropolregion Hamburg ist: „Insbesondere die Gastronomie und Hotellerie werden von dem Großereignis profitieren.“ Berechnungen des Deutschen wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr zufolge gibt jeder Hamburger Tagesgast durchschnittlich 40 € und jeder Übernachtungsgast durchschnittlich 170 € aus. „Von den 2,5 Millionen erwarteten Gästen der Gartenschau werden erfahrungsgemäß mindestens jeder fünfte in Hamburg oder Umgebung übernachten – das sind 85 Millionen €, die allein für Kost und Logis in deren Kassen gespült werden“, so Hamburgs oberster Tourismuswerber von Albedyll.
Auch für Baumschulen ist eine Gartenschau eine großartige Sache. Bernhard von Ehren, Geschäftsführer des Familienunternehmens in fünfter Generation Baumschule Lorenz von Ehren GmbH & Co. KG – eine der ältesten Baumschulen Europas, die seit fast 150 Jahren auf diesem Geschäftsfeld tätig ist – sagte: „Für uns als Hamburger Baumschule macht die unmittelbare räumliche Nähe zur igs 2013 einen besonderen Reiz aus. Es erfüllt mich mit Stolz, wenn die Besucher aus aller Welt zur Gartenschau nach Hamburg kommen und damit auch zu unseren Bäumen und Pflanzen, die in vielen der über 80 Gärten stehen.“
Anschließend stand das symbolische Richtfest für die Gartenschaubahn am Südbahnhof, einem von insgesamt drei Ein- und Ausstiegen auf dem Gelände, auf dem Zettel. Sie schwebt bis zu sechs Metern über der Erde, fährt 18 Kilometer schnell und transportiert im Ausstellungsjahr auf einem 3,4 Kilometer langen Rundkurs bis zu 2000 Gäste stündlich durch die Gartenwelten. Peter Amberg, Chef der Betreiberfirma Intamin Bahntechnik und Betriebsgesellschaft mbh, sagte: „Jetzt ernten wir erste Früchte der Planung. Es lässt sich gut erkennen, wie spannend und erlebnisreich die Fahrt mit der Monorailbahn sein wird – verschiedenste Perspektiven und Szenenwechsel im Einklang mit den Themen der Schau.“ (Foto: Es präsentieren v.l.n.r. die Bahn Peter Amberg, Heiner Baumgarten, Bernhard von Ehren, Senatorin Jutta Blankau und Dietrich von Albedyll die Gartenschaubahn)
Die 2. Station führte, vorbei an zum Teil bereits fertig gestellten Gärten in der „Welt der Kontinente“ und der „Welt der Kulturen“ zum malerisch gelegenen Kuckucksteich. Hier entsteht unter Mitwirkung von Kindern, Jugendlichen und Lehrern zweier Wilhelmsburger Schulen und mit fachlicher Anleitung des Berliner Landschaftsarchitekturbüros „atelier le balto“ einer von zwei Gemeinschaftsgärten auf der igs 2013. Der Garten „Sit Down“ lädt zum Sitzen und damit auch zur Kommunikation ein. „So wird eine aktive Form des interkulturellen Dialogs auf den Weg gebracht“, sagte Ulrike Müller, Projektkoordinatorin Bildung auf der igs 2013.“
Die igs 2013 gestaltet einen Park mit dauerhaften attraktiven Spiel-, Sport- und Bewegungsangeboten für Jung und Alt. Beim Fußmarsch durch Beispielgärten der „Welt der Bewegung“ zur 3. Station informierten igs-Chef Heiner Baumgarten und igs-Sportkoordinatorin Beate Wagner-Hauthal über das innovative ParkSport-Konzept während und nach der Gartenschau: „Wir setzen damit einen Impuls für Aktivitäten und Erholung im Park. Dieser Weg soll Nachahmer finden“, so Sportwissenschaftlerin Beate Wagner-Hauthal.
In der Blumenhalle begrüßte Hamburgs Klappmaul-Komiker Werner Momsen, unterlegt von Café-Musik mit dem Trio Macchiato, in seiner typischen Art die Journalistengruppe und übernahm die Co-Moderation für diese Info-Runde. Das 100 Hektar große Stück Paradies inmitten großstädtischer Geschäftigkeit ist mit der S-Bahn in nur acht Minuten vom Hamburger Hauptbahnhof zu erreichen und kann maritim auch von den Hamburger Landungsbrücken per Barkasse angesteuert werden. Die igs 2013 erfüllt nicht nur Blütenträume. Der barrierefreie Wilhelmsburger Inselpark wird für die ganze Familie einen Sommer lang zur Freilichtbühne für kleine und große Konzerte, Kulturveranstaltungen und Mitmachaktionen, zum Sportparadies für Bewegungshungrige, zur Wohlfühloase für Kurzurlauber und gestresste Großstädter, zu einer ersten Adresse für Freunde heimischer und internationaler Küchen. Die Flussinsel-Gartenschau, erste internationale Gartenschau an Elbe und Alster nach 40 Jahren, wird auch zum großen Forschungslabor: Mit weit über 2.500 Bildungsangeboten werden Kinder, Schüler und Erwachsene für grüne Themen begeistert.
Ein Tagesticket kostet 21 €, die Abendkarte – ab 18:00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit – 9 €, eine Dauerkarte für alle 171 Tage 110 €. Dauerkarten können auch bequem von zuhause aus über www.igs-hamburg.de/webshop bestellt werden. Alle Informationen rund um die Dauerkarte sind unter www.igs-hamburg.de/vorverkauf zu finden.
Danach erläuterte Renate Behrmann, Ausstellungsbevollmächtigte der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft (DBG) das Blumenhallen-Konzept. Nach Plänen des Berliner Büros für Freiraumplanung und Projektsteuerung, sinai, entsteht eine ozeanische Szenerie, u.a. mit Promenade, Sitzbänken, Pflanzflächen, Aquarien, Veranstaltungs- und Informationsbereichen und maritimen Ausstellungsobjekten. Eine grüne Insel bildet dabei die Hauptkulisse.
Anschließend stand die 4. Station in der „Welt der Religionen“ auf dem Tourenzettel. Fünf Glaubensrichtungen, fünf Gärten, ein gemeinsamer Brunnen als Zeichen von Respekt und Toleranz: Hier am Westeingang zur Gartenschau präsentieren sich Christen, Muslime, Hindus, Buddhisten und Juden in einem Gartenensemble. „Das hat es bislang noch nicht gegeben. Seit vier Jahren planen wir mit Vertreterinnen und Vertretern der anderen Religionen intensiv und gemeinsam diesen zentralen Bereich“, sagte Pastorin Corinna Peters-Leimbach, igs-Beauftragte der Evangelischen Nordkirche. Herausgekommen ist ein spiritueller Ort mit einer besonderen Atmosphäre.
Am 26. April 2013 öffnet die internationale gartenschau hamburg (www.igs-hamburg.de) ihre Tore. Dann wird für 171 Tage der Süden Hamburgs zum begehrten Ausflugsziel vieler Gäste aus Hamburg, Deutschland und dem Ausland.